Feierlichkeiten zur Auflösung des PzArtBtl 115

Mit Wehmut verfolgten am 1.12.2006 eine Vielzahl von Gästen, ehemaligen und aktiven Soldaten die Feierlichkeiten zur Auflösung unseres Panzerartilleriebataillons 115, die mit einer ökumenischen Andacht in der katholischen Stadtpfarrkirche begannen. Bei einbrechender Dunkelheit schritten anschließend der Kommandeur des Panzerartilleriebataillons 115, Oberstleutnant Wilkens, der Kommandeur der Panzerbrigade 12, General Niemann und der 1. Bürgermeister, unser Kamerad Bayerl, im fackelbeleuchteten Burghof die Front der Soldaten und Gäste ab. In seiner Rede verwies Oberstleutnant Wilkens auf den Werdegang, die beispielhaften Leistungen unseres Bataillons und die guten Beziehungen zwischen dem Bataillon, der Stadt Neunburg vorm Wald und den Patengemeinden der Batterien. General Niemann hob hervor, daß ein Bataillon nicht nur aus Geräten und Gebäuden besteht. Es ist auch die Summer menschlicher Beziehungen. Für unseren Verein ist der Satz des Brigadekommandeurs "Die Seele eines Bataillons stirbt nicht" Ansporn zur Fortführung der Tradition unseres Bataillons. Das Heeresmusikkorps 4, das im Dezember 2006 ebenfalls aufgelöst wird, umrahmte den Auflösungsappell im Rahmen einer Serenade in ergreifender Weise. Im Anschluß an den Appell lud Oberstleutnant Wilkens zu einem Empfang in den Mannschaftsspeisesaal in der Pfalzgraf-Johann-Kaserne.

General Niemann, Oberstleutnant Wilkens und 1. Bürgermeister Bayerl schreiten die Front ab.
Unsere Truppenfahne wird eingerollt und dem Brigadekommandeur übergeben.
Das offizielle Ende unseres Bataillons, der Ausmarsch.

10 Busse standen am 2.12.06 in der Pfalzgraf-Johann-Kaserne bereit, um alle Besucher von Neunburg vorm Wald auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr transportieren zu können. Bei der Begrüßung in der Feuerstellung gab der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Wilkens, einen kurzen Überblick über die Geschichte unseres Bataillons. Er betonte am Ende seiner Rede, daß mit dem folgenden "goldenen Schuß" die längste artilleristische Erfahrung an der Panzerhaubitze 2000 verloren geht. Der stellvertretende Brigadekommandeur der Artilleriebrigade 100, Oberst von Rohr, zeigte nochmals die großartigen Leistungen unseres Bataillons in seiner Rede als Ehrengast auf. Wehmut kam dabei bei den vielen Zuhörern auf. Der naßkalte Wind und der Nebel verstärkten den Abschiedsschmerz zusätzlich. Die Blaskapelle Kunschir aus Winklarn, die unserem Bataillon freundschaftlich sehr verbunden war, begleitete musikalisch den letzten artilleristischen Einsatz unseres Bataillons. Fast genau 7 Jahre nach dem ersten scharfen Schuß mit der PzH 2000 (11.11.1999) traten die Bürgermeister der Patengemeinden Bauer (Bodenwöhr), Kramer (Thanstein), Sailer (Winklarn), Graßl (Dieterskirchen) und Altbürgermeister Scheck (Schwarzhofen) zum letzten Schuß ihrer Batterie mit an die Geschütze vor. Anschließend trug Major Beck (S 3) mit den 3 verbliebenen BttrChefs den goldenen Schuß auf einer Trage zum Barbara-Geschütz, den an der langen Leine der 1. Bürgermeister der Stadt Neunburg vorm Wald, unser Kamerad Bayerl, der Kommandeur unseres Bataillons, Oberstleutnant Wilkens, der ehemalige Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Wildberger, der G 3 der PzBrig 12, Oberstleutnant Wittauer und der 1. Vorsitzende der Alten 115-er abfeuerten. Hinter der Feuerstellung verbrannten die restlichen Treibladungen den aufgebrachten Schriftzug "115". Das Ende unseres stolzen Bataillons war da. Nach Rückkehr in den Standort Neunburg vorm Wald trafen sich viele Aktive und Ehemalige in der HBG, um von alten Zeiten zu schwärmen.

Oberst v. Rohr hielt als Ehrengast und ehemaliger Kdr unseres Bataillons die Abschiedsrede
Für Neunburger Artilleristen der letzte Feuerkampf
Mit "Alten 115-ern" (Prof. Schmidt, A. Gillitzer) im Gespräch (Frau Wilkens, Maj. Beck)

Am 3.12.2006 führte unser Bataillon die letzte Barbarafeier in der Hammerseehalle in Bodenwöhr durch. Nachdem alle Soldaten und zivilen Gäste das Ende des "entschärften" Eingangsparcours erfolgreich erreicht hatten, brachen viele Besucher in Staunen aus. Sie bewunderten die durch das Bataillon ausgeschmückte Halle und fragten immer wieder, wie Bodenwöhr eine solch schöne Halle bauen konnte. Ab 16.00 Uhr sorgte die Stadtkapelle Neunburg vorm Wald bereits für Schwung in der Halle. Um 18.00 Uhr begrüßte der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Wilkens, alle Soldaten und Gäste und erwähnte, daß am 4.12.1999 das Bataillon die erste Barbarafeier in Roding abhielt.  Oberst a. D, Hartung, der erste Personaloffizier des Bataillons, erzählte kleine Begebenheiten von den ersten Jahren unseres Bataillons. Der S 4 vollbrachte eine Meisterleistung, als er für über 750 Besucher den original Idar-Obersteiner Schwenkbraten servierte. Nach der "500 g - Stärkung" überreichte der Bataillonskommandeur an den 1. Vorsitzenden der Alten 115-er die Bataillonsfahne und an den 1. Bürgermeister der Stadt Neunburg vorm Wald, unseren Kameraden Bayerl, das Bataillonswappen und die Barbarastatue, damit in Neunburg vorm Wald die Artillerie nie vergessen werde. Nach den Barbarabeiträgen des Bataillons und der Alten 115-er schwebte die heilige Barbara auf einer Gangway ein. In einem hervorragenden und pointierten Vortrag schwenkte sie zwischen geschichtlichen und politischen Ereignissen und den zeitlich zugehörigen Geschehnissen im Bataillon hin und her. Sie erwähnte auch, daß Neunburg vorm Wald nach der Auflösung der Kaserne dann ein Vorort von Bodenwöhr wird und zeigte die Hintergründe zwischen Stadthalle und Hammerseehalle auf. Von 22.00 Uhr bis 24.00 Uhr brachte die Gong-Fm-Band aus Regensburg die jungen Soldaten richtig in Schwung. Noch lange  standen Ehemalige, Aktive und Gäste an der Bar beieinander, erzählten von den einmaligen Leistungen des Bataillons und trösteten sich über die Auflösung hinweg. Nachdem in der Halle ein Fotografierverbot ausgesprochen war, können keine Bilder dem Bericht beigefügt werden.